01.07. - 21.07. Schweden

Den ersehnten ruhigen Platz finden wir am See Orsajön nahe der Stadt Orsa. Das Wetter ist wunderschön. Sonne satt und kaum eine Wolke und das bei fast 30 Grad. Mücken gibt es hier tagsüber keine und ein kleiner Strand lädt zum Baden ein. Na ja – mich dann doch nicht, denn ich komm gar nicht hin. Drei Tage später schaffe ich das mit fest eingewickeltem Fuß schon, aber ins Wasser trau ich mich nicht. Zu groß ist die Angst erneut umzuknicken.

See Orsajön Schweden
See Orsajön Schweden

Warum fahren wir nicht weiter?

 

Nun - zum Einen macht es einfach keinen Spass nur Kilometer zu fressen, ohne die Landschaft auch mal zu Fuß in Augenschein nehmen zu können.

 

Zum Anderen möchten wir den Orsa Rovdjurspark (früher Orsa Bärenpark) besuchen. Normalerweise sind wir keine Zoo-Fan´s, aber hier werden nur wenige Tiere in wirklich sehr großen Gehegen gehalten und wir haben viel Positives über den Park gehört.

 

Am 08.07. erfahren wir, dass Iris, Freddy und Ridgeback-Dame Ginny, die wir aus Marokko kennen, ganz in unserer Nähe sind. Spontan beschließen wir, uns morgen am Bärenpark zu treffen.

 

Am nächsten Tag ist es bewölkt und immer wieder regnet es leicht. Das erleichtert uns den Abschied vom Orsajön-See und als unsere Freunde am Bärenpark eintreffen, verbringen wir den Vormittag erst einmal mit dem gemütlichen Austausch von Neuigkeiten.

Am Nachmittag machen Iris, Thomas und ich uns dann auf den Weg zum Park. Freddy kann leider nicht mit, da Hunde im Park nicht erlaubt sind und er Ginny hüten muss. Unser erster Eindruck vom Park ist durchwachsen. Ja – die Gehege sind riesig. Die Zäune auch – was ja vermutlich auch besser so ist. Aber Tiere sehen wir keine.

Das ändert sich, als wir die Aussichtsplattform bei den Braunbären betreten. Nach kurzer Zeit tauchen zwei Bären auf und stromern durch das mit Teich, Wald und Freiflächen absolut naturnah wirkende Gelände. Wir fühlen uns so ein wenig wie ein Jäger auf dem Hochsitz. Die Perspektive passt, nur dass wir mit der Kamera auf Fotopirsch sind. Schade ist nur, dass das Licht für Fotos nicht wirklich optimal ist, aber dafür sind die Tiere recht munter, da es nicht mehr ganz so warm ist. Bei den Parkbewohnern - nicht nur Bären! - handelt es sich ja allesamt um nordische Raubtiere, die mit einem wirklich warmem Pelz ausgestattet sind.

Orsa Bärenpark - Blick von den Aussichtsplattformen über die Gehege und die Seenlandschaft

Der Blick von den Aussichtsplattformen über die Gehege und die Seenlandschaft ist wirklich beeindruckend. Wir haben Glück und ein Braunbär schlendert in dem Wäldchen unter uns ganz lässig vorbei. Das Bild wirkt dank der großen Gehege wie in freier Wildbahn aufgenommen - nur dass ich dann vermutlich nicht so ruhig stehengeblieben wäre.

Braunbär Orsa Bärenpark

Gleich an der Kasse haben wir einen Zettel erhalten, welche Tiere heute wann gefüttert werden. Leider sind die Futterplätze meist an den hohen Zäunen, so dass man die Tiere zwar direkt sieht, schöne Fotos aber nicht möglich sind. Vor den Fütterungen geben Parkmitarbeiter Erklärungen auf schwedisch und stehen nachher auch gerne auf englisch Rede und Antwort.

Schneeleoparden

Bilderrätsel: Was für ein Tier ist das denn?           

 

Tipp: Auch ein schöner Rücken kann entzücken ;-))

 

Wir gehen weiter zu den Leoparden. Die beiden Schneeleoparden liegen auf ihrer hohen Schlafplattform zwischen den Bäumen im Schatten und rühren keine Pfote. Da sind die Persischen Leoparden schon munterer und vertreiben sich die Zeit mit Ballspielen und freundschaftlichen Kabbeleien.

Der Park liegt an einem Hang und teilweise geht es recht ordentlich nach oben. Glücklicherweise macht mein Fuß keine Probleme – vermutlich dank des straffen Elastikverbandes.

 

Ganz oben wohnen die Amurtiger. Von ihnen leben nur noch 450 Tiere in Freiheit und 500 in Gefangenschaft! Umso schöner zu sehen, dass die Tiere sich hier so wohlfühlen, dass die Nachzucht geklappt hat. Zwei niedliche Tigerkätzchen räkeln sich gemütlich neben den beeindruckend großen Eltern. Zu viel Aktion können sie sich aber auch nicht aufraffen. Ein wenig mit der Mama schmusen, Körperpflege und das war´s auch schon.

Bei den Eisbären ist auch nicht viel los. Das Gehege ist mit 41.000 Quadratmetern sehr groß und wir sehen nur zwei der drei hier lebenden Bären. Im Winter sorgt eine Schneekanone für einen 10.000 Kubikmeter großen Gletscher, in den die Bären sich dann auch richtig hineingraben können. Das wird dem aus Stuttgart (Wilhelma) stammende Einbärenmann Willbär bestimmt zu schätzen wissen.

Am Gehege der Vielfraße haben wir Glück. Einer von ihnen gibt eine kurze, recht possierlich wirkende Vorstellung, bevor er wieder im Wald verschwindet und für den Rest des Tages nicht mehr gesehen ward. Leider ist das Zoomen durch den Maschendrahtzaun sehr schwierig und nicht immer von Erfolg gekrönt. Als begeisterte Hobbyfotografinnen wünschen Iris und ich uns bessere Fotomöglichkeiten, als es derzeit durch wenige und dazu spiegelnde Glasfenster und die Aussichtsplattformen gegeben ist.

Am Wolfsgehege verpassen wir die Fütterung nur um wenige Minuten, aber es ist kein Wolf mehr zu sehen. Dafür liegen noch zwei große Fleischbrocken im Bach rum und wir hoffen, dass sich noch jemand ihrer annimmt. Das passiert auch. Eine Möwe schlägt sich begeistert den Bauch voll. Nur ganz kurz tauchen zwei Wölfe auf einem Hügel auf, verschwinden aber sofort wieder. Offenbar sind alle satt geworden. Als wir nach einer halben Stunde noch mal vorbeikommen, liegt das Fleisch immer noch da und die Möwe kann kaum noch fliegen.

Zurück an den Womo´s berichten wir Freddy begeistert von unseren Beobachtungen. Ja richtig – begeistert! Obwohl wir die Tiere nur verhältnismäßig selten gesehen haben, bzw. sie nicht zu großer Action neigten, sind wir sehr zufrieden. Zum Einen befriedigt es zu sehen, wie gut die Tiere gehalten werden. Zum Anderen ist es eben nicht ein „Anschauen“ wie im Zoo, sondern eher schon wie eine Sichtung in freier Wildbahn. Um schöne Momente zu erleben braucht man Glück und Geduld – und wenn es dann klappt, freuen wir uns natürlich auch viel mehr, als wenn wir nur ein Tier in einem normalen Zoo sehen würden.

 

Am nächsten Morgen ist wieder strahlender Sonnenschein und mich zieht es noch einmal in den Park. Diese Fotopirsch ist so richtig meins! Iris und Freddy gehen mit Ginny am nahen See wandern und Thomas nutzt die Gelegenheit aufzuräumen und den Sprinter zu optimieren.

 

Also wickel ich meinen Fuß fest ein und starte gleich um 10 Uhr sobald der Park öffnet. Die Sonne lässt jeden, der einen Pool hat diesen aufsuchen. Nur die Besucher stehen in der Sonne und schwitzen. Klasse ist es aber trotzdem, denn ich kann tolle Bilder von badenden Eisbären, Braunbären und Kodiakbären machen.

 

Die Eisbären genießen ihr Bad sichtlich. Ich schwitze in der Sonne zwar schon ganz ordentlich, aber diese Gelegenheit für tolle Fotos lasse ich mir natürlich nicht entgehen.

Bei den Tigern ist trotz Fütterung nicht viel mehr los als gestern. Die Herrschaften liegen im Schatten und raffen sich nur kurz auf um ihre Pakete zu öffnen. Ihre Pakete? Ja – das Fleisch wird in Kartons verpackt, damit die großen Katzen mit dem Auspacken beschäftigt werden und etwas zu spielen haben.

 

Die Wölfe bekomme ich heute gar nicht zu Gesicht, ebenso wie die Luchse. Aber damit kann ich gut leben. Die durchs Wasser tobenden Bären sind eine ausreichende Entschädigung.

Amur Tiger

Der besondere Höhepunkt meiner heutigen Fotopirsch ist das gemeinsame Bad von Mr. und Mrs. Kodiakbär. Am Vortag hatten wir die beiden nur direkt am Zaun nach der Fütterung gesehen und solche Bilder mag ja keiner.

Heute erwische ich sie im Bade und - ja ich weiss, Tiere soll man nicht vermenschlichen - aber bei der folgenden Bilderstrecke, die exakt in dieser Reihenfolge aufgenommen wurde - kann ich es mir einfach nicht verkneifen ;-))

Glücklich und geschafft geht es zurück zum Sprinter und am Abend machen wir mit Iris und Freddy ein gemütliches Picknick am Ufer des kleinen Sees. Dort führt ein Steg auf eine kleine Pirateninsel. Allein der Steg ist schon ein besonderes Erlebnis. Er sieht zwar so aus, als würde er jeden Moment ins Wasser kippen - aber das ist Absicht. Das Häuschen ist offen und Thomas schaut es sich von innen an. Ein toller Abenteuerspielplatz für Kinder jeden Alters ;-))

 

Am nächsten Tag verabschieden wir uns von unseren Freunden. Wir werden in Kontakt bleiben und uns hoffentlich noch öfters sehen, da unsere Route, grob gesehen, recht ähnlich ist.

Wir fahren auf der Rv45 der Inlandsvägen weiter nordwärts und machen am Nachmittag Station im Hamra Nationalpark. Geprägt ist dieser durch „ uralte Wälder, stille Moore und rauschende Flüsse“.

Der 1400 Hektar große Park besteht zu 54% aus Wald, 45% aus Moor und 1% aus Gewässern. Außerdem gehört es zu den Gebieten mit der höchsten Bärendichte Schwedens. Auf sehr gut ausgeschilderten Wanderwegen kann man verschiedene Gebiete durchwandern. Die Strecken gehen über 2-3 km oder auch rd. 10 km einmal lang durch den Park. 

Hamra Nationalpark Schweden

Wir nehmen zuerst den ältesten Teil des Parks unter die Wanderschuhe. 3 Kilometer geht es auf dem Urskogslingan über Stock und Stein – besser gesagt über Wurzel und Stein. Auf den ersten Fünfhundert Metern führt ein breiter Holzweg durch die Landschaft. Dann aber ändert sich das rapide. Schmale Bretter führen über die Moore und im Wald können wir die Augen nur dann vom Boden nehmen, wenn wir stehenbleiben. Das ist eigentlich schade, denn es gibt viel zu sehen. Flechten in fantastische Formen und Farben, seltene Pflanzen wie Sonnentau und Fettkraut, Baumpilze, die wie verwunschene Wesen wirken und knorrige Bäume. Der Unterwuchs besteht zu fast 90% aus Blaubeeren und an lichten, sumpfigen Stellen sehen wir auch zum ersten Mal die berühmten Moltebeeren. Anders als sonst üblich sind die unreifen Beeren rot und erst die gelben können verzehrt werden.  Wir wollen den Bären ja nicht ihr Essen wegfuttern, sonst kommen sie uns heute noch zum Abendbrot besuchen, aber eine Moltebeere pro Person muss dran glauben. Die wie gelbe Brombeeren aussehenden Früchte sind sehr lecker und schmecken ein wenig nach Aprikosenmarmelade!

Baumpilz, Birkenpilz, Gnom

Es gibt Gnome und andere verwunschene Wesen im Hamra Nationalpark. Dieses schaute gerade aus seinem Birkenstamm als wir vorbeikamen.

Am nächsten Morgen machen wir auf dem Myrslingan eine rd. 2,5 km lange Wanderung, die uns hauptsächlich durch das Moor führt. Auf diesem extrem nährstoffarmen Boden wächst zwischen Torfmoos und Flechten ganz viel Sonnentau und die Moltepflanzen sind ganz klein und haben weder Blüten noch Früchte.

Anschließend fahren wir zu dem am anderen Ende des Parks gelegenen Nebeneingang (Svartoentrén). Der Weg führt über eine sehr staubige Schotterstraße, mal durch den Park, mal außenrum. Kaum sind wir aus dem Park herausgefahren, haben wir unsere erste Elchsichtung in freier Natur. Direkt neben der Straße steht ein schöner Elchbulle, der sich bei unserem Anblick leider schnell über einen Hügel davonmacht. Ein prächtiger Anblick, auch wenn alles für ein Foto zu schnell geht.

abgestorbener Baum

Wieder im Park und an unserem Zielpunkt angekommen, stellen wir fest, dass wir das hintere Fenster der Wohnkabine nicht richtig geschlossen, sondern auf Zwangslüftung arretiert haben. Blöd gelaufen, denn die ganze Einrichtung ist jetzt von einer feinen Staubschicht bedeckt. Da hat man schon so super staubdichte Fenster und dann das! Tja – da ist vor dem Wandervergnügen erst mal staubwischen angesagt.

 

Dann geht es auf den Svartoslingan, einen 2 km langen Wanderweg entlang des ursprünglichen Flusslaufes des Svarton, dessen Felsen von dem Schmelzwasser mehrerer Eiszeiten blankgeschliffen sind. Dieser „Weg“ ist eine ordentliche Kletterpartie um und über die in Mengen verstreut liegenden Riesenkiesel. Nur kurze Strecken über moorige Flächen sind beplankt oder können direkt begangen werden. Ein herrlich entspannendes Gefühl – besser als jeder Schwingboden. Die hier massenhaft wachsenden Blaubeeren sorgen für Wegzehrung. Aber man muss schon genau hinsehen, da Rauschbeeren und Krähenbeeren direkt daneben ihre recht ähnlichen Früchte präsentieren. Eine kleine Verwechslung ist aber nicht schlimm, da nur bei großen Mengen Nebenwirkungen zu erwarten sind - selber ausprobiert ;-))

 

Vielleicht liegt es ja doch an dem Genuß einer Handvoll Rauschbeeren - seit wir im Hamra Nationalpark wandern entwickel ich eine Vorliebe für Flechten. Nein nicht zum Essen - bin ja kein Rentier - sondern als Fotomotiv. Auf den Bildern sind die interessanten Strukturen noch besser zu erkennen und ich finde sie richtig spannend!

Auf unserem weiteren Weg nach Norden fahren wir wieder über die erstaunlich wenig frequentierte Rv 45. Eine kleine Abkürzung über eine Nebenstrecke führt uns auf die heftigste Wellblechpiste, die wir bislang erlebt haben. Da war die Steinwüste in Marokko noch Gold dagegen!

 

Am Abend finden wir einen sehr schönen kleinen Badeplatz kurz vor Östersund am Äldensee. In der Dämmerung sehen wir einen Dachs am Seeufer entlanglaufen. Ein ereignisreicher Tierbeobachtungstag – unser erster Elch und unser erster Dachs in freier Wildbahn!

Älden See Schweden
Seerosen, weiße Teichrose, Schweden, Älden See
Seerosen - oder Suchbild mit Sprinter ;-))

Den nächsten Tag verbringen wir mit einer Seeerkundung mit dem Kanu, sonnenbaden und tagebuchschreiben. Nachdem am Abend ein Gewitter etwas Abkühlung gebracht hat, zaubert die untergehende Sonne ein fantastisches Farbenspiel an den Himmel. Der See spiegelt das Ganze wie ein Kleideoskop und ich zücke immer wieder den Fotoapparat, da ich sicher bin, dass die jetzige Farbenkombination doch viel besser ist als die vor 5 Minuten.

Abendstimmung Wohnmobil See

Heute verlassen wir nach einiger Zeit die 45 und fahren Richtung Norwegen. Unser Ziel ist der angeblich größte Wasserfall Schwedens, der Tännforsen. Die Straßen dorthin sind in sehr unterschiedlichem Zustand. Von Huckelpiste über Wellblech und Schotter bis zu einer Teerstraße bester Qualität ist alles dabei. Aber die herrliche Landschaft entschädigt für alles. Wir kommen an einer Kirche mit einem interessanten, hölzernen Glockenturm vorbei und später an einem mondänen Skiort.

An unserem Ziel angekommen machen wir uns sofort auf zu dem gut ausgeschilderten und nicht weit entfernten Wasserfall. Ein teilweise recht steiler, geschotterter Weg führt durch einen Wald mit vielen Moosen, Flechten und Farnen. Auch viele blühende Pflanzen sind zu sehen und viele von ihnen sogar mehrsprachig ausgeschildert und beschrieben.

 

Schon von Ferne können wir den Tännforsen brausen hören und der Blick der sich uns dann eröffnet ist spektakulär. Wir haben ja schon viele Wasserfälle gesehen, z.B. in den kroatischen Nationalparks von Plidvice und Krka – aber wir sind uns einig, der Tännforsen schlägt sie alle.

Tännforsen Wasserfall

Am Übergang von Stromschnellen zum See gelangen wir über glattgeschliffene Felsen einfach bis direkt an die sprudelnden Fluten. Ein ganzes Stück vor uns stürzt der Wasserfall in ein großes Becken, tobt über einige Stromschnellen in ein weiteres Becken und direkt neben uns ist die letzte Stromschnellenbarikade, bevor die Wassermassen sich in einem gewaltigen Gischtwirbel in den See stürzen. Andächtig sitzen wir auf unserem Felsen und staunen bestimmt eine Stunde lang vor uns hin. Dann raffen wir uns auf und gehen Stromaufwärts zum nächsten Aussichtspunkt – sozusagen auf mittlerer Höhe. Hier wurde ein Steg über die Fluten gebaut und die Gischt des Wasserfalls bringt uns Erfrischung und zusammen mit dem strahlenden Sonnenschein sorgt sie für einen wunderschönen Regenbogen.

Tännforsen Wasserfall Regenbogen

Ein Stück weiter gelangt man an einen weiteren Aussichtspunkt nah am Fuß des Wasserfalls. Ganz Mutige können über nasse Steinplatten direkt bis zu den dichten Gischtwirbeln vordringen. Wir lassen das lieber bleiben. Vor allem ich mit meinem immer noch etwas angeschlagenen Knöchel.

 

Auf dem Weg zum letzten Aussichtspunkt finden wir eine Beschreibung der seltenen, unter Naturschutz stehenden Lungenflechte, deren Bestände sich in den letzten 50 Jahren um 80% vermindert haben. Das sind schon erschreckende Zahlen und auch wir müssen viel suchen, bis wir überhaupt ein kleines Stück dieser seltenen Flechte entdecken.

Wasseramsel vor Wasserfall

Der letzten Aussichtspunkt befindet sich dann in Höhe der Abbruchkante. Der Blick über den von Stromschnellen durchsetzten Fluss auf der einen Seite und den Wasserfall auf der anderen Seite ist beeindruckend und ich entdecke sogar eine Wasseramsel, die in den reißenden Fluten nach Nahrung taucht.

 

 

Am späten Nachmittag mache ich nochmal allein eine Runde um die einmalige Atmosphäre auf mich wirken zu lassen. Was für ein Glück, dass dieses wunderbare Stück Natur den immer wieder gemachten Überlegungen hier ein Wasserkraftwerk zu errichten, entronnen ist und jetzt unter Naturschutz steht.

Am Abend gibt es wieder ein kurzes Hitzegewitter, aber kurz darauf scheint schon wieder die Sonne. Ja – richtig gelesen! Am Abend scheint die Sonne. Und das lange!

 

Wir sind zwar noch ein ganzes Stück vom Polarkreis entfernt, aber es ist schon faszinierend und ungewohnt, wenn es abends einfach nicht mehr richtig dunkel wird. Jetzt wo ich diese Zeilen schreibe, ist es schon nach 24 Uhr und es ist immer noch so hell, dass man draußen ohne Probleme ein Buch lesen kann. Das bringt unseren Tagesrhythmus ganz schön durcheinander, da wir abends einfach nicht müde werden. Morgens sind wir dann bereits um 5 Uhr wach weil die Sonne aufs Kopfkissen scheint. Wach ja – aber nicht wirklich ausgeschlafen!

 

Was also tun? Tja – das wissen wir auch noch nicht so recht. Schließen wir die Verdunklungsrollos ist es dunkel. Das ist gut, aber Lüften ist dann nicht mehr möglich und das geht bei dem heißen Wetter gar nicht. Also Rollos auf – aber dann ist es wieder hell …

Bevor wir am 15.07. weiterfahren, gehen wir noch einmal auf die Wasserfallroute. Irgendwie können wir gar nicht genug davon bekommen, aber dann wird es Zeit die für heute geplante Rundtour in Angriff zu nehmen. Da wir nicht auf der gleichen Strecke zurückfahren wollen, werden wir über die 322 nach Norwegen und dann über die 336 wieder zurück fahren. Brav wie wir sind haben wir unsere letzten Kartoffeln gekocht. Da die Einfuhr in Norwegen untersagt ist. An der Grenze findet aber keine Kontrolle statt. Man interessiert sich weder für uns noch für die Kartoffeln.

 

Wenn die Mittellinie auf der Straße weiß und nicht gelb wäre, würden wir gar nicht merken, dass wir uns in Norwegen befinden. Eine Viertelstunde später geht es zurück nach Schweden und die bislang gute Asphaltstraße verwandelt sich schlagartig in eine staubige Schotterpiste. Die Landschaft entschädigt uns aber reichlich für die Unannehmlichkeiten, die der Sprinter bewältigen muss. Die Rundtour ist auf jeden Fall empfehlenswert.

Berge Wald See

Kurz vor Östersund finden wir neben einem See einen Platz bei Rödön und am nächsten Morgen stocken wir in Östersund erst mal wieder die Vorräte auf. Dann geht es bei voller Sonne und rd. 31 Grad auf der 45 weiter nordwärts. Wir freuen uns über unsere Klimaanlage und die Möglichkeit unser Dachfenster mit einem Blech abzudecken was viel Hitze draußen hält. Bei der Suche nach regionalen Spezialitäten sehen wir, dass die Titelseiten aller schwedischen Zeitungen von dem Rekordsommer und der extremen Hitzewelle berichten.

 

Rekordsommer in Schweden und wir sind dabei!

Weidenröschen
Langblättriges Weidenröschen

Es wird Zeit dieser Pflanze mal einen eigenen Abschnitt zu widmen.

 

Leuchtend pink blühende Weidenröschen (Epilobium angustifolium) säumen Straßen-, Waldränder und Bahnstrecken. Man gewinnt den Eindruck, dass auf jedem freien Platz in Schweden Weidenröschen wachsen.

 

Die nicht besonders schön anzusehenden frischen Kahlschläge werden schnell und flächendeckend von den Weidenröschen erobert. Das schaut dann sehr gut aus und hebt diese Stellen sogar positiv hervor.

 

Ich kann mich an dieser Farborgie kaum sattsehen und bei uns heißen die Weidenröschen ab sofort "Schwedenröschen". Später in Norwegen entdecke ich dann sogar ein weiß blühendes Exemplar!

 

In Skandinavien nennt man sie wohl auch "des Trinkers Rose" in Anspielung darauf, dass wenn die letzte Krone in Alkohol umgesetzt wurde, die Weidenröschen als Blumenstrauß herhalten mussten.

Weidenröschen Epilobium weißblühend
Epilobium angustifolium weiß blühend

Wohnmobil Wald See

Am Nachmittag suchen wir uns wieder einen Platz am See, was dieses Mal aber gar nicht so einfach ist. Der erste Versuch führt uns nach Strand – leider kein Schreibfehler – denn es handelt sich nicht um einen Strand, sondern um das Örtchen namens „Strand“. Beim zweiten Versuch wird die kleine Straße immer kleiner und dann stehen wir am See. Unangenehmerweise direkt neben einem privaten Strandhäuschen – das geht auch nicht. Erst beim dritten Versuch werden wir fündig und geben den Standort sofort an unsere Freunde weiter, die sich ganz in unserer Nähe befinden.

 

Nach einem gemütlich geselligen Abend brechen wir am nächsten Morgen zum Wasserfall Trappstegsforsen auf. Wir verlassen die E 45 bei Dorotea und folgen der AC 1052 und später der AC 1067. Die Strecke dorthin ist mal wieder gnadenlos schön und es gibt viele kleine Halteplätze auf dem Weg.

Kurz vor unserem Ziel ist ein Rastplatz an einer beeindruckenden Stromschnellenstrecke. Dort machen wir kurz halt und staunen darüber, dass es hier ganz in der Nähe etwas geben soll, dass diesen Anblick noch toppen kann.

Stromschnellen Wohnmobil

Der Parkplatz am Trappstegsforsen ist ziemlich voll, aber nach kurzer Zeit haben wir Glück und ergattern den besten Platz direkt mit Blick auf die Stromschnellen. Und diese sind einfach gewaltig. Gar kein Vergleich zu den vorher gesehenen! Einen so tollen Ausblick aus dem Wohnzimmerfenster hatten wir schon lange nicht mehr!

 

Bei dem Trappstegsforsen handelt es sich eigentlich nicht um einen klassischen Wasserfall sondern um ein riesiges Gebiet mit unzähligen kleinen Wasserfällen und Stromschnellen. Ganz anders, als der große Tännforsen Wasserfall – aber ebenso beeindruckend!

Trappstegsforsen Stromschnellen

Wir beschießen die Nacht hier zu verbringen – welche Nacht eigentlich? Nun ja, ist wohl eher eine Formulierung, die der Macht der Gewohnheit geschuldet ist, denn Dunkel wird es hier gar nicht mehr. Wir stehen direkt neben der Straße, was aber überhaupt kein Problem ist, denn der Geräuschpegel des Trappstegforsen lässt andere Geräusche nicht durchdringen. Es hört sich an, als ob wir die Triebwerke einer Boeing direkt neben uns haben. Glücklicherweise ein absolut gleichmäßiges Geräusch und nachdem wir die Fenster zur Wasserseite schließen, wird es auch deutlich leiser.

Beim Infocenter am Trappstegforsen ist uns ein Prospekt in die Hände gefallen, der eine schöne Route durch die Fjäll´s (Bergregionen oberhalb der Baumgrenze) zu einem weiteren Wasserfall beschreibt.

Ich geb´s ja zu – wir sind wasserfallsüchtig wie unsere Freunde schon richtig erkannt haben. Aber wir sehen das Wasser einfach viel lieber in dieser Art fallen als direkt aus dem Himmel ;-))

 

Wir fahren weiter auf der AC 1067 über Saxnäs und entlang des Kultsjön, hinter dessen Ufer wir die Bergregion des Marsfjället mit ihren bis zu 1280 Meter hohen Gipfeln sehen.

Fjäll Schweden See

Bei der Fahrt durch die folgenden Fjälls kommen wir auf knapp 840 Meter Höhe. Das ist nach unserem Empfinden nicht viel, aber die Baumgrenze haben wir längst überschritten. Der Anblick der kahlen Berge mit den Resten der Schneefelder im Kontrast zu den Moorwiesen zu ihren Füßen wirkt irgendwie surreal.

 

An der Mündung des Flusses Gaavesjohke machen wir Rast und klettern zu den Stromschnellen herab. Die Steine hier sehen eher aus wie versteinertes Holz und das Wasser ist so extrem klar, dass wir erstmal einen Schluck probieren. Schmeckt lecker und gut gekühlt! So gut es geht kühlen wir uns etwas in den Fluten ab, aber richtig baden ist hier natürlich nicht möglich. Das holen wir kurz darauf am Leipikvattnet nach. Aufgrund der vielen Bremsen heißt es schnell ins Wasser und zügig wieder in den Sprinter. Hat aber trotzdem gutgetan!

Stromschnellen Schweden

Auf der Z824 fahren wir an der Korallgrottan vorbei. Leider kann man diese Grotte nur nach Voranmeldung besuchen und es ist wohl teilweise auch mehr ein kriechen und kraxeln – immer noch nichts für meinen lädierten Knöchel.

 

Am Brakkofallet legen wir die nächste Pause ein und folgen der Beschilderung zu dem Wasserfall. Derzeit fällt hier aber kaum Wasser und der Anblick ist nur mäßig spannend. Interessanter finde ich da schon die wilden Orchideen am Wegesrand. Jedenfalls hat der kurze Aufstieg bei den derzeitigen subtropischen Temperaturen die Abkühlung im See schon wieder zunichte gemacht.

Kurz hinter Gäddede verlassen wir die Asphaltstraße. Diese war zwar so wellig und buckelig, das die Fahrt manchmal schon eher einem Rodeoritt glich, aber nach wenigen Metern auf der Schotterpiste Z831 wünschen wir sie uns wieder zurück. Das liegt weniger am Schotter als an den teilweise recht großen Schlaglöchern. Nach rd. 20 km kommen wir gut durch geschüttelt am Hällingsofallet an.

 

Dort klärt uns eine Infotafel darüber auf, dass hier der Fluss Lilla Hällingson rd. 43 Meter in die Tiefe stürzt und dabei den Hällingsofallet bildet. Anschließend wirbelt der Fluß durch einen 800 Meter langen und 15 bis 60 Meter breiten Canyon. Dieser ist einer der größten noch immer von Wasser durchflossenen Canyon´s Schwedens.

 

Soweit neugierig gemacht starten wir zu unser Besichtigungstour. Nach nur wenigen 100 Metern ist der Fall schon erreicht. Ja nun – also spektakulär ist er. Gar keine Frage. Bestimmt auch noch eindrucksvoller, wenn er im Frühjahr mehr Wasser führt. Aber irgendwie kann er mit den beiden zuvor erlebten großen Fällen nicht mithalten. Vielleicht liegt das auch daran, dass man hoch über der Schlucht steht und dem Fall so nicht richtig nahekommen kann. Allerdings ist der Ausblick von der Brücke kurz hinter der Abbruchkante schon eindrucksvoll.

Wasserfall

Wir spazieren über Bretterbohlen durch das die Schlucht umgebende Naturschutzgebiet und ich erwische mit der Kamera wieder einen kleinen Waldgeist, der gerade aus seinem Baumstamm lugt ;-)) Das hat aber seinen Preis, denn in der Zeit in der ich stillstehe um ein gutes Foto machen zu können, eröffnen einige Mücken auf meinen Armen das Büfett!

 

Kurz darauf zieht ein Gewitter auf und wir machen es uns im Sprinter gemütlich.

Baumpilz Waldgeist Gnom
Landkarte Schweden

Unser Abstecher zu den Wasserfällen hat uns auf unser Tour nach Norden etwas zurückgeworfen – ein Salto rückwärts sozusagen.

 

Heute wollen wir zurück zur E45 und den Weg nach Norden wieder aufnehmen. Das bedeutet aber erstmal rd. 60 km Schotterpiste, wenn wir nicht einen erheblichen Umweg in Kauf nehmen wollen.

Glücklicherweise weist die Piste in dieser Richtung kaum Schlaglöcher auf und wir können sie mit rd. 45 – 50 Stundenkilometern fahren. Allerdings folgt sie jeder Bodenwelle.

Zeitweise stellt sich ein Gefühl wie auf einer gemäßigten Achterbahn ein und so ist es ganz angenehm, als wir die 342 erreichen.

Kurz vor Hoting treffen wir wieder auf die E45 und haben von dort bis Dorotea rd. 25 Kilometer, die wir doppelt fahren. Hätten wir vorher von dieser Route gewusst, wären wir sie in entgegengesetzter Richtung gefahren, was nicht nur Kilometer gespart hätte, sondern auch eine Steigerung im Erlebniswert bedeutet hätte. Immerhin klärt uns ein Schild darüber auf, dass wir uns jetzt in Lappland befinden.

Holzlager Schweden
Schwedisch Mikado

Heute machen wir noch bis kurz vor Storuman Strecke und übernachten auf einem Parkplatz am Umeälven See. Nach einem morgendlichen Bad geht es weiter auf der E45. In Moskosel biegen wir ab zu den Stromschnellen des Trollforsen. Die Schotterpiste führt durch lockeren, sonnendurchfluteten Wald und von Zeit zu Zeit kreuzen Rentiere unseren Weg. Wir fahren das Südufer des Trooforsen an und das erweist sich auch als gute Entscheidung. Hier stehen nur sehr wenige andere Camper. Ganz anders am Nordufer. Dort haben sich, durch 450 Meter Flussbreite von uns getrennt, ein gutes Dutzend Camper niedergelassen. Dabei handelt es sich überwiegend um Dauercamper mit Wohnwagen und Vorzelt.

Rentier

Wir machen es uns vor dem Sprinter gemütlich, da ausnahmsweise mal keine Mücken oder Bremsen unterwegs sind. Ein Bad im Fluss zu nehmen wird schon schwieriger, da das Ufer sehr steinig und dazwischen sumpfig ist. An einer Bootsrampe finden wir eine passende Stelle und staunen wie warm das Wasser ist. Wir könnten stundenlang schwimmen, ohne dass uns kalt werden würde.

Wohnmobil am Fluss

Erstaunlicherweise haben wir hier guten Internetempfang und ich suche im Internet nach Informationen zur aktuellen Lage der Waldbrände. Über die in englisch geführte Seite www.krisinformation.se komme ich auf die offizielle Seite www.sosalarm.se, auf der täglich mehrfach auf einer Landkarte von Schweden die großen Waldbrände aktuell eingetragen werden. 64 Krisenherde sind zur Zeit dort eingetragen und mehrere Großbrände sind außer Kontrolle geraten – erschreckend!

 

Wir versuchen unseren Standort auf der Karte zu lokalisieren und müssen feststellen, dass gar nicht weit entfernt eine Brandstelle eingetragen ist. Thomas nimmt das zwar eher locker, aber meine Unruhe wird immer größer. Es zieht ein Gewitter mit wechselndem, heftigem Wind auf, dass ein Feuer schnell auf uns zu treiben könnte. Außerdem stehen wir ohne Ausweichmöglichkeit sozusagen in einer rd. 20 km langen Sackgasse, weit entfernt von der E45 im Wald. Alternativstraßen gibt es hier nicht. Wenn ein Waldbrand uns diesen Weg abschneidet ist das ganz übel!

 

Mit solchen Gedanken im Kopf ist an eine erholsame Nachtruhe nicht mehr zu denken und wir machen uns auf den Weg zurück zur E45. Dort finden wir in dem kleinen Wintersportörtchen Kabdalis eine Platz für die Nacht auf einem riesigen Parkplatz vor den Liften. Als ich am nächsten Morgen die Waldbrandkarte erneut aufrufe, sind in der Gegend um den Trollforsen schon 3 Brände eingetragen. War wohl eine gute Entscheidung.

 

Die Titelseiten der Zeitungen sind voller Schlagzeilen über die extreme Trockenheit. In den Monaten Mai, Juni und Juli hat es so gut wie gar nicht geregnet. Die Temperaturen liegen seit Wochen bei 30 Grad und darüber. Kürzlich meldete der finnische Wetterdienst mit 33,8 Grad die höchste je in Lappland gemessene Temperatur. „Eine Dürre wie derzeit in vielen Gegenden Schwedens habe es seit Beginn von Wetteraufzeichnungen in der Mitte des 18. Jahrhunderts nicht gegeben“, stellt das schwedische meteorologische Institut SMHI fest.

 

Vor dem Hintergrund dieser Informationen und der Berichte über die verheerenden Waldbrände relativiert sich unsere Freude über das außergewöhnlich gute Wetter.

Polarkreis bei Jokkmokk

Wir fahren weiter Richtung Jokkmokk. Dort wollen wir uns wieder mit unseren Freunden treffen.

 

 Vorher machen wir noch einen kurzen Stopp an dem Rastplatz, der sozusagen die Überquerung des Polarkreises markiert. Sozusagen deshalb, da der Polarkreis wandert und erst im Jahre 22000 wieder an dieser Stelle seien wird. Nun ja.

 

Wir treffen zwei junge Deutsche, die uns von den verheerenden Bränden bei Östersund berichten. Sie sind kilometerweit durch dichten Rauch gefahren.

Holzkirche Jokkmokk Schweden
Holzkirche in Jokkmokk

Als wir in Jokkmokk ankommen, ist es schwül warm und die Luft riecht etwas rauchig. Das liegt daran, dass sich östlich von Jokkmokk weitere Brände befinden, von denen der Wind den Rauch in die Stadt trägt.

 

Gemeinsam mit Iris besuchen wir das Ájtte Museum. Es ist das Hauptmuseum für samische Kultur und ein Spezialmuseum für die Fjällregion. Es ist sehr interessant und mit vielen interaktiven Aktionsmöglichkeiten ausgestattet. So versucht sich Iris im Mückenabwehrtestgerät. Hier muss man dem akustischen sirren nach die „Mücke“ orten und durch einen schnellen Schlag auf den entsprechenden Knopf erledigen. Ein durchaus praxisbezogenes Unterfangen!

 

Anschließend besuchen wir noch gemeinsam den Fjällbotanischen Garten, der recht liebevoll angelegt ist, aber keine besonderen Überraschungen bietet. Dafür können wir jetzt alle zeigen, wie es mit unser Reaktionsschnelligkeit in Sachen Mücken bestellt ist.

Der mal mehr, mal weniger intensive Rauchgeruch zeigt uns, dass mit unser Umgebung nicht alles so bestellt ist wie es seien sollte. Da wir inzwischen schweißgebadet sind, nehmen Thomas und ich noch ein Bad im nahegelegenen See und dann geht es weiter. Iris und Freddy schauen sich nach einem Campingplatz um, aber wir wollen auf der E45 noch ein Stück nach Norden fahren um möglichst die Waldbrandzone hinter uns zu lassen.

Wo die E45 den Luleälven Fluss überquert, sieht man wie das ausschaut, wenn ein Stromschnellengebiet der Energiegewinnung weichen muss. Das gleiche Bild sieht man bei Porjus, wo direkt neben der E45 eines der größten Wasserkraftwerke Schwedens steht.

 

Wir fahren bis Gällivare. Dort finden wir einen schönen Platz an einer Badestelle und lernen kurz darauf Julia und Hendrik kennen, die mit ihrem Kastenwagen neben uns stehen. Wir sitzen abends noch lange bei guten Gesprächen im Sprinter und da es nicht dunkel wird, merken wir erst nach ein Uhr, dass es doch mal langsam Zeit wird ins Bett zu gehen.

 

Hendrik kennt sich in Skandinavien sehr gut aus und gibt uns viele tolle Tipps wo wir unbedingt noch hinmüssen. Er ist so überzeugend, dass wir unseren Plan direkt nach Norwegen zu fahren aufgeben und beschließen zuerst noch Finnland zu erkunden.